Wie komme ich in den Himmel

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„Wie komme ich in den Himmel?

Also dorthin, wo es schön ist. Dahin, wo ich frei bin und die sein kann, die ich will.

Mit Sachen jedenfalls nicht. Das denke ich manchmal, wenn ich all das Zeug anschaue, das ich besitze. Die Unmengen an Hosen, Jacken, Taschen und so…

Wenn ich den ganzen Kram mit in den Himmel nehmen will, dann müsste ich schon ein Umzugsunternehmen beauftragen.

Das wäre sehr umständlich und ist auch laut Bibel unmöglich:

„Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt.“
(Lk 18,25)

Wenn das stimmt, wäre das blöd für mich, gemessen an den vielen Sachen, die ich besitze.

Ich bin zwar nicht reich, aber ich bin auch nicht arm und besitzlos.

Und ja, es stimmt ja auch: Wenn ich mich wieder und wieder darin verliere, Dinge im Internet zu kaufen, unnötige Sachen aufzubewahren, mein Herz zu sehr an all die Dinge zu hängen, die ich besitze, dann verliere ich das Wesentliche aus dem Blick. Das, was mich erfüllt und glücklich macht. Das, was mich leben lässt und mir Kraft gibt.

Und ich finde, es wäre viel zu leicht, zu sagen: „Das betrifft nur die ganz Reichen.“

Tja, und jetzt? Was mache ich jetzt mit dieser Einsicht, dass ich mit meinem ganzen Zeug nicht in den Himmel komme?

„Mach es wie die Kinder!“, rät die Bibel. „Sie wissen, wie man in den Himmel kommt.“

Kleinen Kindern sagt Besitz nämlich überhaupt nichts. Sie gehen selbstverständlich davon aus, dass alles, was sie bekommen, genau für sie gemacht ist. Sie schreiben keine Rechnungen, oder sammeln unnötige Dinge im Keller. Sie leben ganz im Moment.

Das kann man natürlich nicht ein Leben lang so machen, aber mit Blick auf den Himmel sollten wir es vielleicht mal probieren: Ein Versuch wäre es wert.“

Dieser Beitrag erschien am 27.1 2020 bei Kirche im WDR. Autorin: Judith Uhrmeister