Unser Buchtipp Januar 2022

Iris Wolff – Die Unschärfe der Welt

Iris Wolff erzählt eine Familiengeschichte über vier Generationen, beginnend in den 60er Jahren im Banat und Siebenbürgen zur Zeit der kommunistischen Diktatur. Florentine bringt ihr einziges Kind Samuel unter schwierigen Umständen in einem eisigen Winter zur Welt. Um dessen Leben werden dann die Geschichten der Verwandten aus der Zeit des Königreiches Rumänien bis nach der Auflösung des Ostblockes in kurzen Einblicken geschildert.

In sieben einzelnen und doch verbundenen Geschichten erzählt die Autorin, wie enge Familienbande über Grenzen und Zeiten zusammenhalten. Personen driften auseinander und finden sich doch wieder, trotz Not und Gewalt, trotz Schicksalsschlägen und großer politischer Umwälzungen.

Eine leise, ruhige und ungemein intensive Erzählung, die den Leser auf nur knapp über 200 Seiten eine Familie im letzten Jahrhundert begleiten lässt. Große Erzählkunst und unbedingt lesenswert und selbstverständlich in unserer Bücherei ausleihbar.

 

Susanne Preiss